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Bauernbund weist Anschuldigung der Gewässerverunreinigung zurück

Als "schlechten Witz" hat der Bauernbund Brandenburg die Aussage der Landesregierung bezeichnet, wonach sich mehr als die Hälfte der Oberflächengewässer des Landes aufgrund von Stickstoffeinträgen aus der Landwirtschaft in schlechtem Zustand befänden. "Mineralischer Dünger ist teuer, organischer Dünger ist knapp, weil wir viel weniger Vieh halten als vor der Wende", sagte Bauernbund-Präsident Karsten Jennerjahn, Ackerbauer aus Schrepkow in der Prignitz: "Woher soll das ganze Nitrat denn kommen?" Für punktuelle Belastungen im Grundwasser durch DDR-Tierfabriken könne man die heutige Landwirtschaft jedenfalls nicht verantwortlich machen.

Als das Landesumweltamt vor fünf Jahren ein ähnlich düsteres Bild der Gewässerzustände zeichnete, haben Bauernbund-Mitglieder in an ihre Flächen angrenzenden Gräben mit angeblich schlechtem Zustand selber Proben gezogen und untersuchen lassen, so Jennerjahn: "Die Ergebnisse zeigten durchweg Trinkwasserqualität." Es sei absurd, immer wieder die Landwirtschaft zum Sündenbock zu stilisieren und gleichzeitig massive Gewässerverunreinigungen und Grundwasserabsenkungen durch den Braunkohle-Tagebau schönzureden, ärgert sich der Bauernbund-Präsident: "Da fehlt doch jedes vernünftige Maß."